Herbstanekdoten
Winteranfang, Zum ersten Male fühle ich mich verwirrt, war das Wetter in Deutschland und hier doch eigentlich gleich über die Monate April, Mai, so ist nun Sommer zuhause und hier Winter...im Juni. Ein Winter, der sich anfühlt wie ein Herbst, es wird spät hell (bis ca. 6:30) und wird auch früh wieder dunkel (16:30), die Temperaturen liegen tagsüber noch um die 15-20Grad, nachts kann es aber empfindlich unter 10 Grad rutschen. Das klingt nicht wirklich kalt, aber wenn man keine Zentralheizung und Isolierung hat, lässt es einen schon frieren. So haben wir uns prompt auch Beide einen Schnupfen eingefangen, wie es sich gehört für diese Jahreszeit. Mich stört daran nur, dass es hier keine Taschentücher gibt, wie ich es gewohnt bin, 10Stueck in einer Plastikhülle. Hier bedient man sich üblicherweise an Tissueboxen, die dünne Tücher hergeben, die nicht wirklich etwas aushalten. Zusätzlich kann man diese Boxen in der U-Bahn doch sehr schlecht transportieren.
Der Winter hält hier jedoch niemanden ab surfen zu gehen und auch der Kleidungsstil ändert sich nicht bei jedem, so sieht man schon mal Leute einem entgegenkommen, die immer noch T-Shirts, kurze Hosen und FlipFlops tragen. Während man vom Hinsehen schon friert und sich die Frage stellt, ob man als Europäer doch etwas temperaturempfindlicher ist, tritt ein interessantes Problem auf, wie wird man der entgegenkommende Person denn ausweichen. Auf der Strasse wird links gefahren, was wirklich nur eine reine Gewohnheitssache ist. Man erwischt sich allerdings gelegentlich dabei, man erwischt sich gelegentlich dabei, auf die linke Seite des Autos zuzusteuern, wenn man fahren will.
Auf dem Gehsteig wiederum herrschen andere Gesetze, da wird in alle Richtungen ausgewichen. Ich nehme mir vor immer rechts zu laufen, vielleicht gewöhnen sich die Australier ja daran und ändern ihren Straßenverkehr auch. Woran man sich bei uns im Viertel gar nicht gewöhnt ist die neue Biotonne. Nachdem sie geliefert worden war, stand sie versiegelt erstmal über eine Woche unberührt an der Strasse herum. Nun hat sie zwar einen Platz neben den anderen Tonnen gefunden, benutzt wird sie allerdings nicht, sie ist leider auch nur für Gartenabfälle gedacht, nicht für Biohaushaltabfälle. Lohnen würde es sich, denn wir produzieren ordentlich Biomüll mit all den Früchten und Gemüse, was wir zu uns nehmen. Gerade im australischen Winter haben wir die Gemüsesuppe für uns entdeckt, ein bisschen
deutsches Wintergefühl mitten im Juni.
Jobanekdoten
Ein netter Mensch von "Energy Australia" betrat kürzlich vor Feierabend unsere Büroebene und bat uns alle Rechner und weitere elektronische Gerätschaften abzuschalten, da es eine Störung in der Stromzufuhr für unser Gebäude gab. Kein Problem. Als ich am nächsten Morgen wieder ans Büro kam, standen einige Kollegen vor dem Gebäude, daneben eine Baugrube. Der Strom war nicht wieder an, es würde bis Mittags dauern. Die erste Idee, die von meinem Chef kam, wurde gleich umgesetzt. Großer Grill raus, Eier, Speck und Toastbrot gekauft und schon stand das Frühstücksbarbeque. Selbstverständlich bekamen auch die Arbeiter etwas ab, die, in großer Zahl, um die Baugrube herum standen und zuschauten, wie zwei ihrer Kollegen den Schaden behoben. Also auch das ist gleich überall auf der Welt.
PS: Und bald gibts auch mal wieder Bilder