Mittwoch, 23. April 2008

ANZAC Day

Hallo Alle,

gleich vorab, uns geht es gut und hier gibt es auch sowas wie Herbst, es wird nur nicht so kalt und laut Steffis Tagebuch haben wir doch sehr viele sonnige Tage.
Am Freitag ist hier Feiertag, neben dem "Australia Day" ein weiterer, der nur hier unten gefeiert wird. Die Geschichte, die dahinter steckt, ist die folgende:

Der ANZAC Day (Akronym für Australian and New Zealand Army Corps) am 25. April ist ein Nationalfeiertag in Neuseeland und Australien.

Der 25. April ist der Jahrestag der ersten Militäraktion von australischen und neuseeländischen Truppen im Ersten Weltkrieg, der Landung auf Gallipoli (Gelibolu - Türkei) im Jahr 1915. Für das Nationalbewusstsein des erst wenige Jahre zuvor unabhängig gewordenen Australien war dieser Militäreinsatz von erheblicher Bedeutung und wurde als eine Art „Blutopfer“ verstanden. Der Feiertag wurde schon 1916 offiziell als ANZAC-Day bezeichnet.

In den 1920er Jahren wurde der Tag zum Gedenktag für die 60.000 australischen Opfer des Ersten Weltkrieges. 1927 war er zum ersten Mal landesweit Feiertag, und in den 1930er Jahren hatten sich dann feste Rituale herausgebildet, die bis heute andauern. Zentrale Orte für die Gedenkfeiern sind das Australian War Memorial und die ANZAC Parade in Canberra. Die Idee eines Nationalmuseums zur Erinnerung an die australischen Kriegsopfer kam jedoch schon 1915 auf. 1917 erfolgte die Gründung des Australian War Records Section (AWRS), um Aufzeichnungen und Relikte zu sammeln.


An diesem Tag wird wie ueblich ganz viel gegessen und noch mehr getrunken. Schon am fruehen Morgen geht es in den Pubs los und man folgt neben dem Trinken vor allem dem australischen Gluecksspiel "Two-Up". Es handelt sich dabei um eine Form von "Kopf oder Zahl", wobei zwei Muenzen geworfen werden. Immer sechs Spieler setzen entweder auf "Kopf", beide Muenzen muessen Kopf zeigen" oder eben auf Zahl. Zeigen die geworfenen (mindestens ein Meter hoch und sich drehend) Muenzen unterschiedliches, so bleiben die Einsaetze bestehen. Man gewinnt immer im Verhaeltnis 1:1. Wie mir zu Ohren gekommen ist geht es hierbei sehr laut und begeisternd zu. Wir sind gespannt.


Haben wir wiedermal was gelernt.

Auf Wiedersehn

Sonntag, 13. April 2008

AIR in concert

Hallo Alle,

da habe ich groß etwas angekündigt und hier nun der Bericht zum AIR Konzert im Sydney Opera House. Endlich hatte ich das Vergnügen dieses tolle Gebäude von Innen zu sehen. Steffi war dieses schonmal gegönnt gewesen beim Besuch eines Shakespear-Stückes. Sehr imposant und trotzdem auf seine Art schlicht die langen Glasscheiben, die Holzverkleidungen und die gewählten Formen.

Viele gut gekleidete Menschen machten sich mit uns zusammen die große Treppe hoch Richtung Eingang, die meisten allerdings um ein Konzert in den anderen Räumen der Oper zu besuchen, nicht ein Pop Konzert einer französischen Band. Trotzdem war es dann eine sehr gemischt gekleidete Audienz, die sich einfand. Zu Beginn als Vorband trat eine Damen- oder eher Mädchenkomobo namens "New Buffalo" auf, die zur großen Freude von Steffi, sehr kitschige Lieder über das Leben als Mädchen, die Liebe und das Leben darboten. Alles nur mit Keyboard, Schlagzeug und Cello. Sehr angenehm und ein erster Eindruck, wie schön die Lichter durch diesen weiten Raum und die Decke der Oper gleiten können. Nach ca. 30min war der die Vorband vorbei, man gesellte sich wieder nach draußen, trank etwas und mit einem Gong wurde der Hauptakt angekündigt.. AIR. Das tolle Internet-Lexikon sagt über diese Band:

Air ist eine französische Band, deren Stil meist als Synthie Pop oder Electronica bezeichnet wird. Der Name Air (franz. Lied, Arie; liedartiges Instrumentalstück) steht laut Jean-Benoît Dunckel für Amour, Imagination et Rêve (dt. Liebe, Fantasie und Traum).




Klingt sehr fein und war an diesem Abend auch sehr zutreffend. Zusammen mit 3 weiteren Musikern betraten die beiden Herren die Bühne, die in dieser Woche das erste Mal auf dem australischen Kontinent weilten. Sanfte Klänge durchzogen den Raum und dank der Bestuhlung konnte man sich voll und ganz der Musik hingeben, ohne, dass sich wiedermal der größte Mann im Saal vor Steffi stellte. Eine bunte Mischung aus alten und neuen Lieder wurden dargeboten, es wechselte zwischen sanften und auch eher lauten und schnellen Gitarrensongs. Die Lichter ergänzten sich dazu, teilweise zu grell, dann wieder Sternenhimmel und sanfte Lichter.
Eine 15 minütige Version von "Sexy Boy" beendete das zwei Stunden Konzert. Ließ Zeit zum Träumen (gell Steffi), zum Nachdenken und zum Mitgehen, so, wie es ein klassiches Konzert in diesen Hallen üblicherweise tut. So schloss sich der Kreis mit der Oper und wir waren froh dabei gewesen zu sein.

Dienstag, 1. April 2008

GULGONG

Endlich stand mal wieder ein kleiner Trip übers Wochenende an. Gemeinsam mit den

frisch verlobten Alenka und Justus ging es nach Gulgong, einem wirklich kleinen

Dorf rund 300 km nord-westlich von Sydney. Die Gegend dort ist berühmt für ihre

sehr guten Weine und die vielen Winzereien, die in zum Probieren (und natürlich

kaufen) einladen.

Samstags morgens ging es los, das Auto natürlich gepackt, als ob man vier Wochen

durch das Land fahren würde, aber man weiß ja nie. Die Fahrt dauerte wirklich

lange aber führte durch wunderschöne Landschaften. Nach knapp über einer Stunde

erreicht man die „Blue Mountains“, im Endeffekt so was wie der Schwarzwald nur

etwas höher und irgendwie faszinierender. Das kann wohl auch daran liegen, dass

man, fährt man von der Rheinebene in den Schwarzwald, im Richtung Schwabenland

fährt. Nun, dies ist hier glücklicherweise nicht so.

Unterwegs gab es einen Frühstücksstop und einen Aussichtsstop, den wir

ausschließlich damit verbracht haben, uns mit einem riesen Ameisenaufkommen zu

beschäftigen. Die Dinger sind irgendwie größer als bei uns und aggressiver. Wenn man mit dem Fuss draufgetippt hat, kamen tausende kleine Soldaten rausgerannt und bagannen uns anzugreifen..

Nach den „Blue Mountains“ beginnt dann die Übergangsphase zwischen den

bewaldeten Bergen und dem Outback. Hügelige Landstriche mit vertrocknetem Gras,

Gestein und vereinzelten Bäumen, aber auch immer wieder kleine Wasserlandschaften.

Die Strassen, das sollte erwähnt sein, sind zum

grossen Teil sehr gut, Höchstgeschwindigkeit ist aber überall 100 km/h, was

völlig ausreicht und ausserdem kann unser Toyota Corola eh nicht mehr. Trotzdem,

toller Wagen!

In Gulgong haben wir dann unser Cottage bezogen, ein kleines Puppenhäuschen,

das auch genau so eingerichtet war.


Von dort aus sind wir dann zur ersten Winery

gefahren und nett bergrüsst worden von 2 Hunden und zwei wunderbaren Katzen, was

Steffi (ok, und auch mich) doch sehr entzückt hat. Nach dem Probieren einer

Reihe (10 Flaschen) mittelkleinen Gläschen haben wir uns auch gleich zum Kauf

entschieden. Ich muss nicht erwähnen, dass keiner von uns die guten Tropfen in

einen Behälter gespuckt hat, sondern schön runter damit. Bei der zweiten Winery

haben wir dann nichts mehr gekauft, sondern nur noch probiert. Jedem Weinkenner

geht sicherlich das Herz auf, wie freundlich man empfangen wird und in welcher

ruhigen, angenehmen Atmosphäre man dort seinen Wein probiert.

Danach ging es nach Hause um ein klein wenig zu ruhen. Zu Fuss ging es dann ins

Dorf um Abendessen zu fassen.


Da man auf dem Weg nach Gulgong schon sehr viele

grosse Rinderherden, glückliche Rinderherden, links und rechts der Strasse

erspähen konnte, war klar, was der Abend bringen würde…gesundes Fleisch. Wir

fanden ein Pub, dort wollten wir eigentlich nur ein Aperitif (also ein Bier) trinken, sind aber

dort hängen geblieben, da es so schön einheimisch war. Die Weingegend hat uns zu

diesem Zeitpunkt auch nicht mehr sehr beschäftigt und es wurde lecker „Pur

Blonde“ zu sich genommen, was trinkbar ist, wie alles, wenn es kalt im Glas

serviert wird. Justus und ich haben nicht lange geschaut, wir entschieden uns

für das „Big Rump“…bestes Rindfleisch, so gross wie der Teller. Darunter waren

die Pommes versteckt und etwas Salat. Die Damen entschieden sich für kleinere

Portionen, aber auch beides hervorragend. Gekostet hat das „Big Rump“ 24$, was

16 Euro entspricht, ein Traum. Nach schwerem Kampf haben wir es dann auch

geschafft das Meiste zu verputzen. Wie es sich gehört, braucht man da einen

Verdauer, den wir an der Bar zu uns nehmen wollten. Leider hat uns die Bardame

dann erzählt, dass es keine „Shots“, also Kurze, mehr gibt, da sich die

Dorfeinwohner doch gerne mal damit übernommen habe. Was soll man auch sonst

machen, so fernab von allem. Jedenfalls haben wir den Verdauer dann auf Eis zu

uns genommen, geht doch. Lustig war es auf jeden Fall, jeder kennt dort jeden

und da fällt man schon auf, als Auswärtige, man wird aber sehr freundlich

aufgenommen und landet hier und da auch sofort in einem Gespräch. Auch ein

Österreicher war wohl anwesend, der aber nicht mit uns reden wollte. Kurz vor

Pubschluss, so gehen 23:30, sind wir dann nach Hause um dort noch eine Flaschen

Wein zu trinken. Während Steffi natürlich sofort eingeschlafen ist, habe ich Justus und Alenka

dabei beobachtet, wie sie zuerst den Kamin versucht haben zu zünden und danach

den Videorekorder zum Laufen zu bringen. Beides hat nicht geklappt, darum haben

wir uns auch bald auf ins Bettchen gemacht. Am nächsten Morgen haben wir Frühstück

geholt und im Gärtchen zu uns genommen, alles doch sehr stilvoll.

Danach ging es ins Henry Lawson Museum, einem australischen Poet und

Schriftsteller aus dem frühen 20. Jahrhundert. Bei wieder schönem Wetter traten wir den Rückweg an. Wie immer

dauerte dieser länger als der Hinweg. Einen Zwischenstop haben wir dann noch in

den „Blue Mountains“ eingelegt, um Scones zu essen, wunderbare leckere Brötchen,

frisch gebacken, die man mit Erdbeermarmelade und Sahne bestreicht, dazu gab es

Schwarztee, hmm. Dort, in „Mount Victoria“, haben wir auch noch einen klasse

Aussichtspunkt gefunden, von dem ich nun hier auch ein Video präsentiere.

http://youtube.com/watch?v=gDvUXst9PYA

Der restliche Weg war dann doch sehr anstrengend, aber wir haben es geschafft

und sind kaputt aber glücklich zuhause angekommen.

Cheers