Dienstag, 1. April 2008

GULGONG

Endlich stand mal wieder ein kleiner Trip übers Wochenende an. Gemeinsam mit den

frisch verlobten Alenka und Justus ging es nach Gulgong, einem wirklich kleinen

Dorf rund 300 km nord-westlich von Sydney. Die Gegend dort ist berühmt für ihre

sehr guten Weine und die vielen Winzereien, die in zum Probieren (und natürlich

kaufen) einladen.

Samstags morgens ging es los, das Auto natürlich gepackt, als ob man vier Wochen

durch das Land fahren würde, aber man weiß ja nie. Die Fahrt dauerte wirklich

lange aber führte durch wunderschöne Landschaften. Nach knapp über einer Stunde

erreicht man die „Blue Mountains“, im Endeffekt so was wie der Schwarzwald nur

etwas höher und irgendwie faszinierender. Das kann wohl auch daran liegen, dass

man, fährt man von der Rheinebene in den Schwarzwald, im Richtung Schwabenland

fährt. Nun, dies ist hier glücklicherweise nicht so.

Unterwegs gab es einen Frühstücksstop und einen Aussichtsstop, den wir

ausschließlich damit verbracht haben, uns mit einem riesen Ameisenaufkommen zu

beschäftigen. Die Dinger sind irgendwie größer als bei uns und aggressiver. Wenn man mit dem Fuss draufgetippt hat, kamen tausende kleine Soldaten rausgerannt und bagannen uns anzugreifen..

Nach den „Blue Mountains“ beginnt dann die Übergangsphase zwischen den

bewaldeten Bergen und dem Outback. Hügelige Landstriche mit vertrocknetem Gras,

Gestein und vereinzelten Bäumen, aber auch immer wieder kleine Wasserlandschaften.

Die Strassen, das sollte erwähnt sein, sind zum

grossen Teil sehr gut, Höchstgeschwindigkeit ist aber überall 100 km/h, was

völlig ausreicht und ausserdem kann unser Toyota Corola eh nicht mehr. Trotzdem,

toller Wagen!

In Gulgong haben wir dann unser Cottage bezogen, ein kleines Puppenhäuschen,

das auch genau so eingerichtet war.


Von dort aus sind wir dann zur ersten Winery

gefahren und nett bergrüsst worden von 2 Hunden und zwei wunderbaren Katzen, was

Steffi (ok, und auch mich) doch sehr entzückt hat. Nach dem Probieren einer

Reihe (10 Flaschen) mittelkleinen Gläschen haben wir uns auch gleich zum Kauf

entschieden. Ich muss nicht erwähnen, dass keiner von uns die guten Tropfen in

einen Behälter gespuckt hat, sondern schön runter damit. Bei der zweiten Winery

haben wir dann nichts mehr gekauft, sondern nur noch probiert. Jedem Weinkenner

geht sicherlich das Herz auf, wie freundlich man empfangen wird und in welcher

ruhigen, angenehmen Atmosphäre man dort seinen Wein probiert.

Danach ging es nach Hause um ein klein wenig zu ruhen. Zu Fuss ging es dann ins

Dorf um Abendessen zu fassen.


Da man auf dem Weg nach Gulgong schon sehr viele

grosse Rinderherden, glückliche Rinderherden, links und rechts der Strasse

erspähen konnte, war klar, was der Abend bringen würde…gesundes Fleisch. Wir

fanden ein Pub, dort wollten wir eigentlich nur ein Aperitif (also ein Bier) trinken, sind aber

dort hängen geblieben, da es so schön einheimisch war. Die Weingegend hat uns zu

diesem Zeitpunkt auch nicht mehr sehr beschäftigt und es wurde lecker „Pur

Blonde“ zu sich genommen, was trinkbar ist, wie alles, wenn es kalt im Glas

serviert wird. Justus und ich haben nicht lange geschaut, wir entschieden uns

für das „Big Rump“…bestes Rindfleisch, so gross wie der Teller. Darunter waren

die Pommes versteckt und etwas Salat. Die Damen entschieden sich für kleinere

Portionen, aber auch beides hervorragend. Gekostet hat das „Big Rump“ 24$, was

16 Euro entspricht, ein Traum. Nach schwerem Kampf haben wir es dann auch

geschafft das Meiste zu verputzen. Wie es sich gehört, braucht man da einen

Verdauer, den wir an der Bar zu uns nehmen wollten. Leider hat uns die Bardame

dann erzählt, dass es keine „Shots“, also Kurze, mehr gibt, da sich die

Dorfeinwohner doch gerne mal damit übernommen habe. Was soll man auch sonst

machen, so fernab von allem. Jedenfalls haben wir den Verdauer dann auf Eis zu

uns genommen, geht doch. Lustig war es auf jeden Fall, jeder kennt dort jeden

und da fällt man schon auf, als Auswärtige, man wird aber sehr freundlich

aufgenommen und landet hier und da auch sofort in einem Gespräch. Auch ein

Österreicher war wohl anwesend, der aber nicht mit uns reden wollte. Kurz vor

Pubschluss, so gehen 23:30, sind wir dann nach Hause um dort noch eine Flaschen

Wein zu trinken. Während Steffi natürlich sofort eingeschlafen ist, habe ich Justus und Alenka

dabei beobachtet, wie sie zuerst den Kamin versucht haben zu zünden und danach

den Videorekorder zum Laufen zu bringen. Beides hat nicht geklappt, darum haben

wir uns auch bald auf ins Bettchen gemacht. Am nächsten Morgen haben wir Frühstück

geholt und im Gärtchen zu uns genommen, alles doch sehr stilvoll.

Danach ging es ins Henry Lawson Museum, einem australischen Poet und

Schriftsteller aus dem frühen 20. Jahrhundert. Bei wieder schönem Wetter traten wir den Rückweg an. Wie immer

dauerte dieser länger als der Hinweg. Einen Zwischenstop haben wir dann noch in

den „Blue Mountains“ eingelegt, um Scones zu essen, wunderbare leckere Brötchen,

frisch gebacken, die man mit Erdbeermarmelade und Sahne bestreicht, dazu gab es

Schwarztee, hmm. Dort, in „Mount Victoria“, haben wir auch noch einen klasse

Aussichtspunkt gefunden, von dem ich nun hier auch ein Video präsentiere.

http://youtube.com/watch?v=gDvUXst9PYA

Der restliche Weg war dann doch sehr anstrengend, aber wir haben es geschafft

und sind kaputt aber glücklich zuhause angekommen.

Cheers

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
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